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Erwachsenenpädagogische Qualifikation EPQ

Die Fortbildungsmodule der Grundqualifikation Erwachsenenbildung bieten die Möglichkeit, essenzielle Kompetenzen für Kursleitungen an Volkshochschulen aufzubauen, zu erweitern bzw. zu vertiefen und dabei die Rolle als Kursleitung zu reflektieren und sich mit anderen Kursleitenden auszutauschen.

Die Grundqualifikation Erwachsenenbildung richtet sich an Kursleitende aller Programmbereiche – oder jene, die es werden wollen. Sie vermittelt übergreifende Kompetenzen zum Lehren und Lernen an Volkshochschulen. Fundierte fachspezifische Kenntnisse werden vorausgesetzt.

Die Qualifikation umfasst 10 Module à 9 Unterrichtseinheiten (entspricht 9 × 45 Minuten), von denen für den Erwerb des Zertifikats sieben im Zeitraum von drei Jahren zu absolvieren sind.

Für Fremdsprachenkursleitende wurden ergänzend zwei spezielle EPQ-Module entwickelt. Diese und fünf von sieben der Standardmodule sind für das Zertifikat verpflichtend.

Flyer zum Download

Übersicht der Module

Modul 1: Lehren und lernen an der vhs

Erwachsenenbildung unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von dem, was und wie wir in der Schule gelernt haben und was und wie dort gelehrt wurde. Erwachsene lernen anders und bringen bereits viel an Wissen und Erfahrungen mit. Lernen und Lernen im Kontext der Volkshochschulen hat wiederum seine Besonderheiten. Als zukünftige*r bzw. neue*r Kursleiter*in bekommen Sie hier Impulse für Ihre Tätigkeit an der Volkshochschule und erfahren, was es dabei zu berücksichtigen gilt.

Das Seminar vermittelt Einblicke in die Funktionsweise des Gehirns und in die Lernpsychologie. Wir finden Antworten auf die Frage, welche Konsequenzen sich daraus für das Lernen Erwachsener an Volkshochschulen ergeben, damit Teilnehmer erreicht werden und erfolgreiches Lernen gelingt. Von verschiedenen Lerntypen über unterschiedliches Lernverhalten bis hin zur Rolle der Kursleitung und motivationsfördernder Unterrichtsgestaltung erwerben Sie hier das Basiswissen für Ihre Kursleitertätigkeit.

Inhalte

  • Was ist Lernen und was ist besonders am Lernen Erwachsener?
  • Lerntypen und ihre Bedeutung für die Kursgestaltung.
  • Was begünstigt Lernprozesse?
  • Rolle des Kursleiters: Was bringe ich mit und wie setze ich es zieldienlich ein?

Methoden
Impulsvorträge, Kleingruppenarbeit, Selbstanalyse, Diskussion und Erfahrungsaustausch.

Modul 2: Gruppenprozesse aktiv gestalten

Eine Gruppe ist mehr als eine Menge Menschen, die sich zur gleichen Zeit am gleichen Ort aufhalten. Es geht auch um ein Wir-Gefühl und die Verbundenheit der Einzelnen über die Treffen hinaus. Damit das Wir gelingt, müssen der und die Einzelne, das gemeinsame Thema und Ziel sowie das gemeinsame Miteinander in Balance gebracht werden.
Die Anforderungen an eine Gruppenleitung sind vielfältig. Gruppenfindungsphasen müssen berücksichtigt und angemessen begleitet werden.
Es können Konflikte auftreten, die ausgehalten und bewältigt werden wollen. Die Belange der Einzelnen wollen berücksichtigt werden, aber das gemeinsame Thema und Ziel sollte dabei auch nicht zu kurz kommen.

In dem Modul bekommen Sie einen Überblick über grundlegende Zusammenhänge und Handlungsmöglichkeiten im Gruppenprozess. Auf der Grundlage der Themenzentrierten Interaktion erfahren Sie, wie Sie Gruppen zu einem lebendigen Miteinander anleiten können.

Des Weiteren stehen fünf verschiedene Leitungsstile als Grundhaltungen für die Unterrichtsgestaltung im Mittelpunkt dieses Seminartages. Sie erfahren, wann Sie welchen Stil für sich und die Gruppe zieldienlich einsetzen können und wie Sie dieses Werkzeug individuell und passgenau einsetzen können.

Inhalte

  • Grundkenntnisse über Gruppen, Gruppenprozesse und Unterrichtsphasen.
  • Themenzentrierte Interaktion als Werkzeug für lebendige Unterrichtsgestaltung.
  • Gruppenprozesse wahrnehmen und verändern im Unterrichtsverlauf.
  • Fünf verschiedene Leitungsstile als Gestaltungswerkzeug für zieldienlichen Unterricht.
Modul 3: Mein Kommunikationsverhalten im Unterricht

Klar und authentisch kommunizieren zu können, ist eine zentrale Schlüsselqualifikation für Ihren persönlichen Erfolg. Gerade für Kursleiter*innen ist Kommunikationskompetenz von entscheidender Bedeutung. In diesem praxisorientierten Modul beschäftigen wir uns mit Kommunikation und deren Wirkung. Dabei erfahren Sie, Kommunikation als Ausdruck der eigenen Haltung zu verstehen oder durch geschickte Fragestellungen Gespräche und Lernprozesse zu steuern. Sie werden auch kennenlernen, wie Sie z.B. mit Lampenfieber umgehen können. Durch dieses Seminar gewinnen Sie größere Sicherheit in zielorientierter Kommunikation.

Ziele

  • Grundlagen der Kommunikation kennen.
  • Sich der Wirkungsweise von verbaler und nonverbaler Kommunikation bewusst werden.
  • Den persönlichen Handlungsspielraum erweitern.

Inhalte

  • Kommunikationsebenen und -modelle.
  • Kommunikation als Ausdruck der Persönlichkeit.
  • Wirkung verbaler und nonverbaler Signale.
  • Gestaltung des ersten Eindrucks.
  • Die Kunst, das Eis zu brechen: Small Talk.
  • Teilnehmeraktivierung durch Fragen.
  • Umgang mit eigenen Kommunikationsblockaden.

Methoden
Impulsvorträge, Kleingruppenarbeit, Selbstanalyse, Diskussion und Erfahrungsaustausch.

Modul 4: Konflikte im Kursalltag lösen

Konflikte im Unterricht sind normal. Auch wenn sie nicht ständig vorkommen, gehört es doch zum Handwerkszeug jeder Kursleitung damit professionell umgehen zu können.

Eine Störung ist eine dekonstruktive Beeinträchtigung der Unterrichtsabläufe, die das Erreichen der Unterrichtsziele gefährdet. Sie kann z.B. hervorgerufen werden durch sogenannte „schwierige Teilnehmende“. Hier lassen sich eher „aggressive“, nach außen gewandte Verhaltensweisen beobachten und „regressive“, also nach innen sich kehrende Reaktionen mit der Tendenz, sich aus dem Unterrichtsgeschehen zurückzuziehen – bis hin zum Kursausstieg.

Ursachen für Konflikte im Kursalltag werden manchmal auch durch Organisationsdefizite der Volkshochschule verursacht. Zumindest in der Anfangsphase eines Kurses können solche Defizite die Unterrichtsatmosphäre stören und beeinträchtigen. Schließlich kann der Auslöser für Konflikte auch in der Art und Weise der Seminarsteuerung durch die Kursleiterin bzw. den Kursleiter liegen. Obwohl dies sicher niemand beabsichtigt, ist es dennoch möglich, eine schwierige Kurs- oder Seminarsituation durch das eigene Verhalten hervorzurufen.

In diesem Modul lernen Sie, wie eine Krise im Kurs aus persönlichen Blockierungen der Teilnehmenden hervorgehen kann und wie Sie auf diese, wie auch auf störende institutionelle Gegebenheiten, konstruktiv reagieren können. Zugleich soll auch das persönliche Verhalten im Konfliktfall reflektiert und nachhaltig verbessert werden.

Modul 5: Unterricht planen: Methodik, Didaktik

Es ist soweit – Ihr Kurs steht mit einer verlockenden Beschreibung im nächsten Semesterprogramm. Und während Sie damit beginnen, den Unterricht vorzubereiten, kommen Ihnen Zweifel: Wie sollen Sie Ihr Herzensthema bloß auf die paar Kursstunden aufteilen? Dürfen Sie etwas weglassen – und wenn ja, was? Was machen Sie, wenn Ihre Teilnehmer*innen sich langweilen oder sich beschweren, dass Ihr Unterricht zu schwierig wäre? Wie können Sie für sich kontrollieren, ob Sie mit dem Lernstoff „im Plan“ sind? Und sollten Sie kostbare Zeit opfern, um mit den Lernern gemeinsam die Lernziele zu besprechen?

An diesem Seminartag erarbeiten wir, was „gelungenes Lehren“ für uns bedeutet, und wie wir den Unterrichtsstoff sinnvoll dosieren können. Das Vertrauen in das eigene Können und die Bereitschaft, das Unterrichtsverhalten zu reflektieren sind die Basis dafür, einen authentischen Unterrichtsstil zu entwickeln. Ausgesuchte Übungen zu verschiedenen Lehrmethoden und Sozialformen geben Ihnen sofort umsetzbare Möglichkeiten an die Hand, um souverän und gut vorbereitet mit der Planung zu beginnen. Sie werden sehen: Unterrichten kann zwar nicht jeder – aber jeder könnte es lernen.

Modul 6: Mediendidaktik

Medien sind überall präsent. Der Begriff vereint sämtliche auditiven, visuellen, audiovisuellen und interaktiven Verfahren und Mittel, die in unserer Gesellschaft zur Kommunikation und Informationsverbreitung genutzt werden – von den traditionellen Printmedien bis hin zu den hochkomplexen und kaum noch überschaubaren IT-Welten.

In nahezu allen Daseinsbereichen gehen wir aktiv und passiv mit ihnen um, ob analog oder digital – die Lehrtätigkeit in der Erwachsenenbildung macht folgerichtig keine Ausnahme. Auch hier sind Medien dauerhaft etabliert und haben sich unverzichtbar gemacht, ob traditionelle Unterrichtsmittel wie Wandtafel und Lehrbuch oder digitale Medien, die die didaktisch-methodischen Optionen für vhs-Kursleiter*innen stetig erweitern.

Dieses Seminarmodul 6 der EPQ vermittelt, wie der Medieneinsatz in der Erwachsenenbildung den Unterricht und damit das Lernen effizienter gestalten kann. Sie erhalten einen Überblick über die aktuell in den meisten Volkshochschulen verfügbaren analogen und digitalen Medien, den didaktischen Sinn und methodische Möglichkeiten ihrer Nutzung sowie über erforderliche technische und inhaltliche Voraussetzungen. Ferner werden die zu beachtenden Implikationen im Unterrichtsprozess benannt und es wird an praktischen Beispielen aufgezeigt, in welchem Umfang der Medieneinsatz letztlich die angestrebten pädagogischen Ziele der Teilnehmermotivation und -aktivierung, der wirksamen Stoffvermittlung sowie des nachhaltigen Lernerfolges zu optimieren vermag.

Inhalte des Seminars

  • Medienerfahrung der Teilnehmenden, Bestandsaufnahme und Reflexion der aktuellen Mediennutzung in den eigenen vhs-Veranstaltungen.
  • Übersicht über alle in den meisten vhs vorhandenen Unterrichtsmedien, ihre didaktisch-methodische Einordnung und entsprechende Einsatzmöglichkeiten.
  • Strukturiertes Visualisieren von Inhalten.
  • Bedeutung und Wert der Medien für kognitive und affektive Lernziele, Einfluss auf gruppendynamische Prozesse in vhs-Kursen.
  • Abwägungskriterien für den Medieneinsatz mit Blick auf methodische Angemessenheit, Lernzieleffizienz und Teilnehmervoraussetzungen.
  • Die Gefahren medialer Überfrachtung und mögliche Überforderungen von Lerngruppen durch extensiven Medieneinsatz.
  • Rechtliche Aspekte.
Modul 6+: Digital erweitert lehren und lernen

Uns steht eine Flut von Medienangeboten, sozialen Netzwerken und Kommunikationskanälen zur Verfügung. Diese Möglichkeiten verändern, wie wir arbeiten, kommunizieren, konsumieren und auch wie wir lernen. Dieses Seminar soll Ihnen dabei helfen, die Potentiale digitaler Elemente beim Lehren und Lernen besser einschätzen und nutzen zu können.

Im Seminarmodul 6 der EPQ haben Sie die Grundlagen der Mediendidaktik kennengelernt und können einschätzen wie Sie Medien so im Unterricht einsetzen, dass sie dabei helfen, Ihre pädagogischen Ziele zu erreichen. In Modul 6+ schärfen Sie diese Kenntnisse über mediendidaktische Zielsetzungen im Hinblick auf digitale und online-gestützte Medien.

Dazu können Motivation und Aktivierung der Teilnehmenden gehören, aber auch die Vermittlung Ihrer Inhalte über verschiedene Lernkanäle, sowie die Sicherung nachhaltigen Lernerfolges.

Inhalte des Seminars

  • Einführung ins Thema & Erwartungsabfrage über einen Online-Fragebogen.
  • Medienerfahrung der Teilnehmenden, Bestandsaufnahme und Reflexion der aktuellen Mediennutzung in den eigenen vhs-Veranstaltungen.
  • Modelle für Digitale Kompetenz (DigCompEdu, 4K-Modell).
  • Stationenlernen mit folgenden Themen, bei denen Sie eigene Schwerpunkte setzen können:
    • Präsentieren (Präsentationssoftware auf Smartphone und Tablet, verbinden mit und ohne Kabel).
    • Audio / Podcasts (Einsetzen bereits existierender Podcasts und Produktion eigener Aufnahmen).
    • Erklärvideos (Suchen & Einsetzen bereits existierender Videos).
    • Dokumentieren und Teilen (gleichzeitig an einem Dokument arbeiten, Ergebnisse online zur Verfügung stellen).
    • Quizze und Co (spielerische Elemente im Unterricht, ortsunabhängig in Selbstlernphasen).
    • Fotos (das Beste aus der Smartphone-Kamera herausholen, Ergebnissicherung).

Das Seminar lebt vom Ausprobieren, Präsentieren und dem Austausch miteinander. Bringen Sie gerne Ihr Smartphone, Tablet oder Ihren Laptop mit!

Modul 7: Wie vermarkte ich mich bei der vhs als Kursleiter*in?

„Wie kommt Ihr Kurs, den Sie ausgearbeitet haben, mit einer verlockenden Beschreibung in das nächste Semesterprogramm der vhs?“, dieser Frage werden wir in diesem Seminarmodul u.a. nachgehen.

Sich als zukünftige*r Kursleiter*in bei einer Volkshochschule selber zu vermarkten, bedeutet u.a., sich, sein Thema und sein Kursangebot der vhs gegenüber erfolgreich vertreten zu können. Dafür ist es notwendig, die eigenen Stärken, das eigene Kompetenzprofil und das Besondere an der eigenen Kursidee bzw. des eigenen Kurses erkennen, herausarbeiten und darstellen zu können.

Das Wissen über Zielgruppen, an die sich Ihr Kursangebot richten soll, über Steuer- und Versicherungsfragen für Kursleitende sowie das Handwerkszeug, Ausschreibungstexte für den eigenen Kurs anfertigen zu können, runden das Selbstmarketing ab.

Inhalte

  • Erfordernis der Eigenvermarktung erkennen.
  • Eigenes Kompetenzprofil und Elemente der Selbstdarstellung in ihrer Wirkung erarbeiten.
  • Ausschreibungstexte für Kurse strukturieren, milieuspezifisch ausrichten und schreiben.
  • Steuer- und versicherungsrechtliche Aspekte der Dozententätigkeit kennen.

Methoden

Impulsvorträge, Kleingruppenarbeit, Selbstanalyse, Diskussion und Erfahrungsaustausch.

Sprachen-Modul 1

Wie können Erwachsene am besten Sprachen lernen – im Sprachkurs, im Zielland, im Internet? Hat es überhaupt Sinn, jenseits der 30, 50, 70 eine neue Sprache zu lernen? Welche sprachlichen Kompetenzen sollen erlernt werden? Und wie können vhs-Kursleiter*innen erwachsenengerechten Fremdsprachenunterricht gestalten?

An diesem Seminartag stehen Fragen zum Spracherwerb, zur Sprachenbiographie und zu Methoden des Fremdsprachenunterrichts im Mittelpunkt. Vor dem Hintergrund des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen werden Lehrwerke der neuesten Generation analysiert und digitale Ergänzungen bewährter Methoden vorgestellt. Eine kleine Hausaufgabe schlägt den Bogen zum Sprachen-Modul 2.

Sprachen-Modul 2

Ziel dieses Seminartags ist die Reflexion des eigenen Wirkens als Lehrkraft: Was will ich meinen Lernenden ermöglichen? Wie bewerte ich selbst wichtige Aspekte des Fremdsprachenunterrichts, und wie setze ich das im Unterricht um? Und was erwarten meine Lerner*innen eigentlich – von mir, vom Unterricht? Diesen Fragen gehen wir nach und setzen auch die Analyse aktueller Lehrwerke fort.

Die Teilnehmenden präsentieren ausgewählte Beispiele zu gelungenen Arrangements, in denen kommunikative Übungen für das Sprechen, Hören, Lesen oder Schreiben sinnvoll aufgebaut werden. Ein Ausblick auf Daten und Zahlen zu vhs-Sprachkursen rundet das Bild ab und gibt Impulse für die Verortung der eigenen Kurse im System der vhs.