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Weltalphabetisierungstag - Hintergrund-Informationen

Pressemappe
Begriff Funktionaler Analphabetismus

Die Definition der UNESCO von 1962 geht nicht von Analphabeten, sondern positiv von Alphabeten aus:

„Funktionaler Alphabet ist eine Person, die sich an all den zielgerichteten Aktivitäten ihrer Gruppe und Gemeinschaft, bei denen Lesen, Schreiben und Rechnen erforderlich sind, und ebenso an der weiteren Nutzung dieser Kulturtechniken für ihre eigene Entwicklung und die ihrer Gemeinschaft beteiligen kann.“

(UNESCO: Statement of the International Committee of Experts on Literacy. Paris 1962. Zitiert nach: Erwachsenenanalphabetismus und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Ein OECD/CEIR-Bericht. Frankfurt/M. u. a. 1994, S. 254.)

Begriff Grundbildung

„Der Begriff der Grundbildung soll Kompetenzen in den Grunddimensionen kultureller und gesellschaftlicher Teilhabe bezeichnen, darunter: Rechenfähigkeit (Numeracy), Grundfähigkeiten im IT-Bereich, Gesundheitsbildung, Finanzielle Grundbildung, Soziale Grund-kompetenzen. Grundbildung orientiert sich somit an der Anwendungspraxis von Schriftsprachlichkeit im beruflichen und gesellschaftlichen Alltag, wobei die Vermittlung von Alltagskompetenzen immer auch in der Verbesserung sinnverstehenden Lesens und Schreibens mündet.“ Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)/Kultusministerkonferenz (KMK), 2016.

„Als Bestandteil einer ganzheitlichen und umfassenden Grundbildung werden neben Lesen, Schreiben und Rechnen in der Regel weitere Inhaltsbereiche unterschieden (vgl. Egloff 2014; Tröster & Schrader 2016, S. 49):

  • (Digitale) Informations- und Kommunikationstechnologien (auch bekannt als digital oder Media Literacy oder Computer Literacy oder Medienkompetenz),
  • Gesundheit/Health Literacy,
  • Ernährung/Food Literacy,
  • Finanzen/Financial Literacy,
  • politische Grundbildung/Civic Literacy,
  • Fremdsprachen (mindestens Englisch).“

Aus: Ewelina Mania/Monika Tröster (2018): „Inhaltsbereiche der Grundbildung: Stand und Herausforderungen“. In: Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung (Hg.), Grundbildung lebensnah gestalten. Fallbeispiele aus den Regionalen Grundbildungszentren in Niedersachsen. Bielefeld: wbv.

Referenzen:

Egloff, B. (2014). Grundbildung – Zur Einführung in den Themenschwerpunkt. Hessische Blätter für Volksbildung (2), 103–106.

KMK – Kultusministerkonferenz. (2016). Grundsatzpapier zur Nationalen Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung. Den funktionalen Analphabetismus in Deutschland verringern und das Grundbildungsniveau erhöhen. (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 06.10.2016). Verfügbar unter: https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2016/2016_10_06-Grundsaetze-Nationale-Dekade.pdf

Tröster, M. & Schrader, J. (2016). Alphabetisierung, Grundbildung, Literalität: Begriffe, Konzepte, Perspektiven. In C. Löffler & J. Korfkamp (Hg.), Handbuch zur Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener (S. 43–58). Münster-New York: Waxmann.

Größenordnung geringer Literalität

Nach der leo.-Studie von 2018 können bundesweit 6,2 Mio. Menschen nur so eingeschränkt lesen und schreiben können, dass sie von voller gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen und häufig auf Unterstützung angewiesen sind.

Da es zur Größe dieser Bevölkerungsgruppe in den einzelnen Kommunen keine statistischen Daten gibt, kann die Zahl anhand der folgenden Formel geschätzt werden:

Einwohnerzahl × 0,62 × 0,121

Für Schleswig-Holstein: 2.903.773 × 0,62 × 0,121 = 217.841 Personen

Erklärung der Formel: Die leo.-Studie geht davon aus, dass rund 62 Prozent der Bevölkerung zwischen 18 und 64 Jahre alt sind (Einwohnerzahl × 0,62 = Geschätzte Anzahl der 18- bis 64-Jährigen in der Region); Gesamtbevölkerung 2018: 82,79 Mio., Erwerbsbevölkerung: 51,5 Mio.

Die Studie geht weiterhin davon aus, dass rund 12,1 Prozent dieser Altersgruppe funktionale Analphabet/-innen sind (geschätzte Anzahl der 18- bis 64-Jährigen × 0,121 = geschätzte Anzahl der erwerbsfähigen funktionalen Analphabet/-innen in der Region).

  • Erwachsene Teilnehmende an Alphabetisierungskursen in Deutschland haben in aller Regel eine Schule besucht und vielfach auch abgeschlossen. Mehr als die Hälfte ist erwerbstätig.

Schaugrafiken zur LEO-Studie 2018

Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins
Allgemeine Angaben zur Organisation

An Volkshochschulen treffen sich unterschiedlichste Menschen – aus verschiedenen Ländern, mit ihren eigenen Interessen, mit ganz unterschiedlichem Hintergrund. Gemeinsam lernen sie Neues aus einer riesigen Bandbreite an Themen. Die Volkshochschulen bieten Erwachsenenbildung an – orientiert an den Bedürfnissen der Menschen und verankert in ihrer Kommune.

Der Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins e.V. vertritt die Interessen der rund 150 Volkshochschulen im Land, leistet diesen Unterstützung, ermöglicht den fachlichen Austausch untereinander und koordiniert Projekte der Erwachsenenbildung. Zu den Mitgliedseinrichtungen zählen Volkshochschulen, Kreiseinrichtungen sowie Heimvolkshochschulen und Bildungsstätten in Schleswig-Holstein sowie eine Bildungsstätte in Dänemark.

Geschichte des Verbandes

Gegründet wurde der Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins durch die Gründerversammlung am 5./6. Dezember 1947 in Rendsburg an der dortigen Heimvolkshochschule (dem heutigen Nordkolleg). Gründer des Verbandes waren: Dr. Otto Monsheimer (Lübeck), Paul Jessen (Niebüll), Dr. Fritz Laack (Rendsburg), Axel Henningsen (Kiel), Dr. Bruno Voltmer (Itzehoe), Erich Berrer (Mölln) und Friedrich Boller (Rendsburg). Der erste Vorstand des Landesverbandes bestand auch Dr. Otto Monsheimer (1. Vorsitzender), Prof. Dr. Rudolf Streller (2. Vorsitzender und Geschäftsführer), Dr. Bruno Voltmer (1. Schriftführer), Paul Jessen (2. Schriftführer) und Dr. Fritz Laack (Kassenwart). Am 12. April 1948 wurde der Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins in das Vereinsregister beim Amtsgericht Rendsburg eingetragen. Sitz war Rendsburg, die Geschäftsstelle in Büsum.

Seine erste eigene Geschäftsstelle erhält der Landesverband am 4. Juli 1956 in Kiel. Nach mehrmaligen Wechseln der Adresse ist der Verband seit Februar 1993 an der Holstenbrücke 7 im Ahlmannhaus.